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»Flag Perfomance« gegen die Abholzung der Bäume in der Innpromenade mit Arahmaiani Feisal in Passau
Donnerstag, 6. Juli 2017, 04:30pm

Arahmaiani Feisal, Flaggenprojekt, Frankfurt 2015; Bildquelle: Jörg Huhmann

 

 

Am Donnerstag, den 06. Juli 2017, veranstaltet die Performance-Künstlerin Arahmaiani Feisal zusammen mit den Studierenden ihres Seminars eine öffentliche Performance – »Flag Perfomance«  gegen die Abholzung der Bäume in der Innpromenade. Die Teilnehmer werden im Rahmen eines sog. »Flag-Walk« gegen 17 Uhr von der Neuen Mitte aus mit Fahnen aus diversen Ländern zur Innpromenade ziehen. Dort findet dann der zweite Teil der Performance statt, in den auch das Publikum einbezogen wird. Geplant ist, sich im Anschluss daran noch zu einem spontanen Picknick an diesem wunderschönen Passauer Flußufer niederzulassen - sofern das Wetter mitspielt.

 

Wer selbst als Flaggenträger/in teilnehmen möchte, kommt um 16 Uhr ins HK14b Raum 314b um die Choreographie durchzusprechen.

 

»My approach to art is quite clear: whatever the context, I want to bring problems to the table, to provoke discussion and thought, to interfere with debate, and to participate in social processes.«

- Arahmaiani

 

 

Fast alle verstehen, dass die Vernichtung des Regenwaldes im Amazonasbecken, in Borneo und Sumatra das Makroklima unseres Planeten negativ beeinflusst. Deshalb werden die Bewohner dieser Gebiete regelmäßig gebeten den Wald zu schützen. Die indonesische Künstlerin Arahmaiani, die sich gegenwärtig im Rahmen eines Lehrauftrags an der Universität Passau hat, kennt dieses, im wahrsten Sinne des Wortes, brennende Problem hautnah, das in jeder Trockenzeit als Rauchwolke über riesige Gebiete schwebt und den Menschen die Atemluft raubt. Seit Jahren greift sie mit ihrer Kunst dieses zentrale ökologische Thema auf.

 

 

Kein Wunder, dass sie äußerst erstaunt reagierte, als sie erfuhr, dass der Passauer Stadtrat in seiner Mehrheit durchaus erwägt, die Kastanienallee an der Innpromenade im großen Stil abzuholzen. »Wie kann man diesen erheblichen Eingriff in das Mikroklima der Stadt hier wollen, wenn man sich gegen die Zerstörung der Regenwälder dort ausspricht?« – so Arahmaiani. Für sie ist das eine mit dem anderen symbolisch eng verbunden. Wie kann man ferne Praktiken kritisieren und im Eigenen den Wert und die Schönheit eines innerstädtischen Naturraums nicht anerkennen? Dieser Widerspruch regte sie dazu an eine Performance zu entwickeln, die am 6. Juli in der Innpromenade aufgeführt werden wird. Wann ist ein zerstörter Baum ein Baum zu viel?

 

 

»Meine Performance wird eine partizipatorische sein, die Zuschauer sind eingeladen teilzunehmen. Sie und ich gelangen dadurch in einen Zustand spiritueller Verbundenheit, einen Zustand der Schwester- und Brüderlichkeit, in dem »vielleicht spürbar wird, dass wir uns zusammentun sollten, um die gemeinsamen Werte wertzuschätzen und zu verteidigen, die notwendig sind, um als Menschen, lokal und weltweit, zusammen zu leben. Dazu wollen wir unsere nterschiedlichen Flaggen im Winde wehen lassen.«

- Arahmaiani

 

Arahmaiani Feisal, Flaggenprojekt, Frankfurt 2015; Bildquelle: Jörg Huhmann

 

Arahmaiani Feisal | wurde vor allem durch ihre Performances international bekannt. Sie äußert sich aber auch als Dichterin, Philosophin und Umweltschützerin. In Bandung geboren lebt sie heute in der zentral-javanischen Kulturmetropole Yogyakarta, ist mit ihren Performances aber ständig unterwegs – zwischen New York, Tibet, Australien und vielen anderen Orten. Noch bis Mitte Juli 2017 lehrt Arahmaiani Feisal als Gastdozentin am Fachbereich für Südostasienkunde in Passau.

Hintergrund »Flaggenprojekt«:

»Im Jahr 2006 schuf Arahmaiani Feisal das Flaggenprojekt als Mittel zur Förderung des Dialogs und der Wiederaufbaugemeinschaft. In einer Reihe von Community-basierten Aufführungen wurden verschiedene Schlüsselwörter auf Flaggen eingeschrieben und in öffentlichen Räumen gewandert. Diese Arbeit begann mit einer Flagge von Yanis Design mit dem arabisch abgeleiteten indonesischen Wort "akal" - was bedeutet "Sinn" oder "Schlau". Gemeinsam mit Gemeinschaftsgruppen in Australien, Europa und Asien hat sie Dutzende von Flaggen geschaffen. Räume sind Sydneys Hyde Park und ein Park neben Borobudur. Das Flag-Projekt wurde entwickelt, um ein Netzwerk zu schaffen und zu pflegen, das den Austausch von Ideen und Erfahrungen ermöglicht und kollektive Kreativität zu studieren und umzusetzen (…)«.

 


 

Ort: in Passau, »Flag-Walk« ca. 17 Uhr von der Neuen Mitte (Exerzierplatz) aus mit Fahnen aus diversen Ländern zur Innpromenade, 94032 Passau

 

 

   

 

 

Indonesien Magazin Online

 

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