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Berlinale 16. bis 26.02.2023

Berlinale Forum: »Dearest Fiona«

 

Dearest Fiona, Niederlande 2023;  Regie: Fiona Tan, Sektion: Forum 2023; Bildquelle: © Fiona Tan, Antithesis Films

 

(InMaOn/JH) Es ist wieder Berlinale-Zeit. Zehn Tage lang werden auf dem Publikumsfestival, das zu den größten der Welt gehört, fast 300 Filme unterschiedlichster Genres, Längen und Formate gezeigt.

 

Das Festival präsentiert in der Zeit vom 16. bis 26. Februar ein reichhaltiges Angebot an mutigen Produktionen, die »von der Welt in ihrer ganzen Versehrtheit erzählen, aber auch von ihrer grausamen Schönheit, und Filme, die der Wirklichkeit eine andere Welt entgegensetzen, die unseren Sehnsüchten mehr entspricht, und damit die Voraussetzungen für Veränderung schaffen«, so Carlo Chatrian, Künstlerischer Leiter der Berlinale.

 

Mit Dearest Fiona ist in diesem Jahr auch ein Film mit – einem etwas anderen – Indonesienbezug im Berlinale-Programm vertreten. Dearest Fiona, eine »Montagearbeit« der Künstlerin Fiona Tan, läuft im Hauptprogramm des Berlinale Forums. In der Sektion Forum wird die gesamte Vielfalt kinematografischer Formen, Mittel und Erzählweisen gezeigt und den Untiefen der Gegenwart sowie der Vergangenheit unerschrocken ins Auge geblickt.

 

Über den Film

 

Dearest Fiona kombiniert Archivmaterial aus der Sammlung des Amsterdamer Eye Filmmuseums mit einem Voiceover (Off-Kommentar) von sehr privaten Briefen und einem extra konstruierten Sounddesign.

 

Die Briefe erhielt die Regisseurin Fiona Tan von ihrem Vater, ein Australier mit chinesisch-indonesischer Familiengeschichte. Das ist über30 Jahren her, nachdem sie zum Studium der Kunst nach Amsterdam gezogen war. In den Briefen ihres Vaters an sie wird über das alltägliche Leben, persönliche Erinnerungen, aber auch die globale wirtschafts- und weltpolitische Lage nachgedacht.  

 

Die Bilder dazu − Ihre dokumentarischen Archiv-Funde, zusammengestellt aus Hunderten von Stunden Stummfilmmaterial − stammen aus einer ganz anderen Zeit, von 1896 bis in die späten 1920er Jahre. Sie sind meist schwarz-weiß, manchmal nachkoloriert, und geben einen fast ethnografischen Einblick vom niederländischen Alltag mit Fischfang und Landgewinnung, Tulpenzucht und Werftarbeit, Dammbau und Dorfleben, winterlichen Szenen und Erntearbeit. Wenn im Hafen Güter aus der ehemaligen Kolonie Niederländisch-Indien gelöscht werden, deutet sich eine Verbindungslinie an (…).

 

» (…) Die Kombination dieser Briefe im Off mit dem Archivmaterial aus einer ganz anderen Zeit irritiert zunächst. Die Bilder dienen hier nicht der Illustration oder Beglaubigung des Gesprochenen. Stattdessen entsteht – auch durch den kunstvollen Soundtrack – eine Art audiovisueller Bewusstseinsstrom, der offen ist für Assoziationen, Koinzidenzen und das Entdecken feinstofflicher Verbindungen: zwischen Bild und Ton, damals und heute, den Niederlanden und Indonesien, Handel und Kolonialismus, Vater und Tochter«. (Anna Hoffmann / Berlinale).

 

 

Weiteres unter Trailer unter Termine

 

So 19.02. 15:15

OmU / Delphi Filmpalast

 

Di 21. Februar 19:00

OmU / CineStar Cubix 7

 

Do 23. Februar 16:00

OmU / Zoo Palast 2

 

So 26. Februar 19:00

OmU / Arsenal 1

 

Mehr Informationen und Bonusmaterial zum Film (ein Kommentar der Regisseurin und zwei Essays) finden sich unter arsenal-berlinale-forum-dearest-fiona.

 

 

Dearest Fiona, Niederlande 2023;  Regie: Fiona Tan, Sektion: Forum 2023; Bildquelle: © Peter Hirth

 

Daten zum Film

 

Dearest Fiona | Fiona Tan, Niederlande 2023 | Englsich, 100 min., Farbe + Schwarz-Weiß, Untertitel: Deutsch, Weltpremiere

Stab | Regie, Buch: Fiona Tan, Montage: Nathalie Alonso Casale, Sound Design: Hugo Dijkstal, Ton: Hugo Dijkstal, Voice-Over: Ian Henderson, Produktionsleitung: Marty de Jong, Produzentin: Fiona Tan, Produktion: Antithesis Films, Amsterdam / Niederlande, Internationaler Vertrieb: Fiona Tan or Marty de Jong / antithesisfilms@xs4all.n

 

Über die Filmemacherin Fiona Tan

 

Geboren 1966 in Pekanbaru / Riau, Indonesien, arbeitet Fiona Tan als Videokünstlerin, Fotografin und Filmemacherin in den Niederlanden. Sie ist international vor allem bekannt für ihre kunstvoll gestalteten und intensiv bewegenden Installationen, die sich vornehmlich den Themen Erinnerung, Zeit und Geschichte widmen. Entscheidend für die Auseinandersetzung mit Identität und kultureller Prägung ist ihre eigene Biografie: Tan wurde in Indonesien geboren, als Kind von chinesisch-australischen Eltern, wuchs in Australien auf und lebt heute in den Niederlanden.

 

Tan vertrat die Niederlande auf der Biennale in Venedig 2009. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzelausstellungen weltweit präsentiert. Viele ihrer Werke fanden Eingang in öffentliche Kunstsammlungen.

 

Nach History’s Future (2015), der beim Filmfestival Rotterdam gezeigt wurde, und Ascent (2016), der in Locarno Premiere feierte, ist Dearest Fiona ihr dritter abendfüllender Film, der seine Weltpremiere auf der Berlinale 2023 feiert.

 

 

Weitere Informationen zur Berlinale entnehmen Sie bitte dem Programm unter 73-berlinale-2023.

 

Key Visual 2023, © Internationale Filmfestspiele Berlin / Claudia Schramke, Berlin

 

Indonesien Magazin Online

 

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